Wo finde ich denn mehr zu der Arbeit der Hilfsorganisationen und dem Engagement von la fraise rouge?

Wenn wir überhaupt etwas aus Bangladesch hören, dann meistens nur, weil das Land gerade wieder einmal von einer Sturmflut heimgesucht wurde, dabei gehört das südasiatische Land zu den ärmsten der Welt. Um bei den regelmäßigen Sturmfluten zu bleiben: Nimmt man die Anzahl der unmittelbar betroffenen Einwohner der Küstenregionen als Grundlage, ist kaum ein Land der Welt so stark von den Folgen der globalen Erwärmung betroffen wie Bangladesch.


Bangladesch ist zudem das bevölkerungsreichste Land der Welt - zum Vergleich: Während das Land nur in etwa doppelt so groß ist wie der Freistaat Bayern, leben hier doppelt so viele Menschen wie in ganz Deutschland.
 Dabei ist jedem, der eine Reise nach Bangladesch unternimmt und zum ersten Mal in der Hauptstadt Dhaka steht schnell klar, dass solche Zahlen nur grobe Schätzungen sein können. Zu den weiteren Problemen gehören neben der extremen Armut, dem niedrigen Grad der Alphabetisierung (etwa 60% der Menschen gelten als Analphabeten - wobei die verbleibenden 40% z.T. nur über ein sehr rudimentäres Bildungsniveau verfügen), der schlechte Stand der Gesundheitsversorgung, Kinderarbeit und die gesellschaftliche Stellung der Frau, die insbesondere auf dem Land noch viel zu oft als Teil der Einrichtung behandelt werden, statt wie gleichberechtigte Menschen und Partner.

Dieser kurze Überblick über die Situation des Landes mag entmutigend klingen, aber es gibt auch gute Nachrichten. In keinem Land der Welt arbeiten so viele NGOs und verschiedene Kennzahlen bewegen sich in eine positive Richtung. So entwickelt sich die wirtschaftliche Gesamtsituation durchaus gut, und auch wenn fraglich ist, ob dies eine Anhebung des Lebensstandards für alle Menschen bedeutet, gibt es doch Anlass zur Hoffnung.



Einer dieser Hoffnungsträger ist die bengalische Organisation „Dipshikha“ (zu deutsch "Lichtfunke“), die seit vielen Jahren mit der Unterstützung der deutschen NGO „Shanti“ (zu deutsch „Friede“) an einer ganz konkreten Verbesserung der Lebensumstände der ärmsten Menschen des Landes arbeitet. Paul Tigga, einer der Gründungsmitglieder von Dipshikha, erläutert in einem Schreiben, dass es nur Hilfe zur Selbsthilfe sein kann, die Erfolg verspricht.

„Gib einem Mann einen Fisch und er hat zu essen. Gib ihm ein Netz und er Nahrung für lange Zeit.Zeig ihm, wie man ein Netz macht und er muss nie wieder Hunger leiden.“

Im Geiste dieser Idee hat Dipshikha im Norden des Landes eine ganze Reihe von Projektzentren gebaut, die jedes für sich ein ganzes Bündel von Maßnahmen in die Dörfer tragen und dort zusammen mit den Menschen schauen, was am besten funktioniert. Dipshikha unterhält eigene Schulen, bildet Männer zu Elektrikern aus, kümmert sich aber auch um Brunnen, wo diese benötigt werden oder Latrinen, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheitssituation haben.

Bereits seit einigen Jahren bietet Dipshikha Mädchen, die allzu oft die ersten sind, denen ein Schulbesuch verweigert wird und die in der Folge natürlich auch Schwierigkeiten haben, Arbeit zu finden, die Möglichkeit, sich zu Näherinnen ausbilden zu lassen.

 Die Erdbeere, unser Markenzeichen, wird hier seit 2007 von den jungen Frauen im Rahmen ihrer Ausbildung als Anhänger gefertigt. Wir kaufen die Erdbeeren zu fairen Preisen und von dem Erlös für jeden Anhänger, der verkauft wird (einzeln und an Taschen) fließen zwei Euro zurück an das Projekt.


2€ - das klingt vielleicht nicht nach viel, aber mit der Spende einer einzigen verkauften Erdbeere können in Bangladesch vier Familien einen Tag lang essen. Bereits neun Erdbeeren finanzieren die Kosten einer Ausbildung zur Näherin ...

 auch kleine Dinge können Großes bewirken.

Das Geld ist natürlich eine verlässliche Einkommensquelle und ein wichtiger Baustein zur Existenzsicherung, aber ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Effekt ist das Selbstbewusstsein, das die jungen Frauen durch die Ausbildung gewinnen: Viele von ihnen verlassen erstmals ihre Familien und Dorfgemeinschaften und können plötzlich etwas: Sie entdecken ihren eigenen Wert. Was angesichts der materiellen Nöte wie eine Nichtigkeit aussehen mag, ist die Basis einer Veränderung, die hoffentlich über die Grenzen ihrer Dörfer hinaus wirkt.
 Darüber hinaus entlastet das Einkommen der Frauen die Kinder, die nun eher eine Chance haben Schulen zu besuchen, anstatt ihrerseits Geld verdienen zu müssen. Im März 2010 hatten wir die Gelegenheit das Projekt zusammen mit Mitarbeitern von Shanti zu besuchen und mit eigenen Augen zu sehen, was viele Kleinigkeiten bewirken können.